BVJ gt 11a besucht die JVA Diez
Die BVJ-Klasse hatte den Wunsch kennenzulernen, wie das Leben in einem Knast aussieht, unter welchen Einschränkungen man lebt und wie das mit dem "Luxus" dort ist. Unter sachkundiger Leitung von Herrn Weimar (Vollzugsdienst) und Herrn Mallm (Sozialarbeiter) konnten die Schüler zunächst im Besucherhaus im Gespräch einen Einblick in den Knastalltag nehmen, indem die Beiden über das Leben hinter den Mauern berichteten. Immer neue Fragen ergaben sich, vor allem im Hinblick auf die persönliche Lebensführung der Sträflinge. Wie ist das mit arbeiten, mit Fernsehschauen, mit freier Bewegung usw.? Da es ja nicht möglich ist, als Besucher hinter die Mauern der JVA selbst zu kommen, mussten sich alle einen Eindruck aus der Vorstellung machen. So war es nicht überraschend, dass bei dem ein oder Anderen der Eindruck entstand: da ist alles vorhanden, man muss sich um nichts kümmern, eigentlich kein schlechtes Leben. Dass dies ein verständliches Vorurteil des Außenbetrachters ist, wurde an der Beschreibung des Alltags eines Sträflings durch den Sozialarbeiter deutlich: "15 Jahre kein Sex, die Freundin macht draußen mit einem anderen rum. So viel zum Thema Luxus im Knast!" Jetzt wurde vieles verstanden. Als die Besuchergruppe schließlich noch eine in Originalgröße und mit Originalmöbeln nachgebaute Zelle besichtigen, selbst hineingehen, sich auf das Bett setzen und das Fenster weit oben an der Wand betrachten konnte, wurde jedem klar: möglichst niemals im Leben hier hereinkommen.